Menü am Meeresboden [Norwegen]

Vor der Küste Norwegens liegt ein von Menschenhand geschaffener Fels am Meeresgrund, der architektonisches Meisterwerk, Gourmetrestaurant und Lebensraum für Ozeanbewohner zugleich ist.

An der Südspitze Norwegens, dort, wo sich das Meer ungestüm an Land wirft, Seestürme aus Nord und Süd aufeinanderprallen und tückische Strömungen lauern, wacht seit 1655 Lindesnes Fyr über das Skagerrak. Einst schüchterner Schein aus drei Dutzend Kerzen, lässt der Leuchtturm sein Licht heute weit übers Wasser tanzen, um Schiffe sicher über die berüchtigte Seestraße zwischen Nord- und Ostsee zu geleiten. Landmarke, Zuflucht. Noch immer wird Lindesnes Fyr von den zwei einzigen Leuchtturmwärtern Norwegens betrieben – eine modern gelebte Tradition.

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Pure Poesie

Gischt aus Glas [Reykjavík]

Wer Harpa verstehen will, muss zuerst Island bereisen. Muss sich einlassen auf die Launen des Landes und seine Farben, die unter tief hängenden Wolken so viel intensiver leuchten als im gleißenden Licht der Sonne. Muss dem Meer mutig – ja, tatsächlich, Mut braucht man – gegenübertreten und die Gischt der Wellen, die in Island niemals sanft ausrollen, auf der Haut spüren. Eiskalt und mehr als nur feiner Nebel. Und er muss Demut zeigen im Angesicht der bizarren Kathedralen aus Stein, jenen Kunstwerken der Natur, die wie präzise gemeißelte Säulen durch die Erdkruste brechen. Stumme Zeugen längst vergessener Vulkanausbrüche. Und doch so beredt.

Islands Natur erzählt Geschichten. Wer ihr zuhört, beginnt zu verstehen. Weiterlesen