Stories untold… [Färöer]

Eirik Suni Danielsen trägt sein graues Haar kurz. Eine gepflegte Erscheinung in Jeans, Hemd und dunkelblauem Pullover. Zurückhaltend, aufmerksam. Typ Cary Grant. Vor 11 Jahren hat er die Jugendherberge im Dorf gekauft, modernisiert, angebaut und in ein kleines rustikales Hotel verwandelt. Reisenden wie mir bietet das Gjáargardur großzügige Zimmer in Blockhäusern mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Bucht von Gjógv. Und eine fantastische Küche. Den Dörflern dient es als Tante-Emma-Laden. Im Gjáargardur deckt man sich mit frischer Milch und Brot ein, denn einen Bäcker oder anderen Laden gibt es hier schon lange nicht mehr. Nur rund 30 Menschen leben dauerhaft im Dorf. Selbst Eirik pendelt lieber zwischen Gjógv und dem 65 Kilometer entfernten Tórshavn. 
Weiterlesen

Ruby [Momentaufnahme]

Ruby Johannesen lebt auf Mykines, der westlichsten der Färöer Inseln, als eine von aktuell 11 ständigen Bewohnern. Ja, richtig: 11. Ihre Eltern kamen ums Leben als Ruby zwei Jahre alt war. Damals nahm ihre Großmutter sie mit nach Mykines. In einer Kiste.

Ich traf Ruby im vergangenen August, verbrachte Stunden in ihrem Haus und ließ mir von ihrem Leben erzählen. Ihre Geschichte und die anderer Färinger, die ich während meiner kurzen Reise in den entlegenen Archipel im Nordatlantik traf, sollten schon lange hier auf dem Blog stehen. Aber ich tu mich schwer. 
Weiterlesen

70.000 Schafe zählen die Färöer

Schafe im Schnee* [Färöer]

„Pass auf die Schafe auf!“, warnt der junge Mann am Autoverleih als er mir die Schlüssel in die Hand drückt. „Ja, mache ich. Ich kenne das aus Island.“ Er nickt, lächelt, wünscht mir gute Fahrt.

Die Warnung ist nicht grundlos. Ganze 70.000 der eigenwilligen Vierbeiner bevölkern die zerklüfteten Eilande im Nordatlantik, deren Name nichts anderes als „Schafsinseln“ bedeutet. Bei nur 48.000 Färingern sind das eine ganze Menge. 70.000 Schafe zählen die FäröerSchafe im Nebel
Weiterlesen