Im geheimen Garten [Niederlande]

Im Hortus Botanicus von Leiden … „Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“ Dieter Kienast | … enthält Werbelink!

Leiden, historische Ikone der Provinz Südholland, Stadt Rembrandts und der poetischen Mauergedichte. Hier stiftete Wilhelm von Oranien 1575 die erste Universität der Niederlande, die sich mit bedeutenden Gelehrten wie Hugo Grotius und Joseph Scaliger, Jakob Hermanszoon und Justus Lipsius schnell zum wissenschaftlichen Zentrum des Landes entwickelte. Zum „Praesidium Libertatis“ – einem Bollwerk der Freiheit –, das vor allem auf dem Gebiet der Physik Nobelpreisträger wie Heike Kamerlingh Onnes, Pionier der Tieftemperaturphysik und Entdecker der Supraleitung, oder auch Pieter Zeeman und Hendrik Antoon Lorentz hervorbrachte. In den 1920er und 1930er Jahren wirkten etwa Albert Einstein, Paul Ehrenfest und Johan Huizinga in Leiden.

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Glücksorte in Nordholland. Mit Texel.

Neuerscheinung

Keine klassischen Reiseführer, vielmehr heitere Lektüre über besondere Orte mit hohem Glückspotential: die „Glücksorte“ aus dem Droste-Verlag. Jetzt ist mein erster Band erschienen: „Glücksorte in Nordholland. Mit Texel.“ Eine sehr persönliche Auswahl. Darunter ein Farm-to-table-Restaurant im Gewächshaus, ein altertümlicher Bonbonladen mit allerbester Lakritzauswahl, Selbstpflückgärten, Muschelwege oder poetische Mauergedichte. Orte mit Esprit. Oft stehen großartige Menschen dahinter, immer eine besondere Geschichte.

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Menü am Meeresboden [Norwegen]

Vor der Küste Norwegens liegt ein von Menschenhand geschaffener Fels am Meeresgrund, der architektonisches Meisterwerk, Gourmetrestaurant und Lebensraum für Ozeanbewohner zugleich ist.

An der Südspitze Norwegens, dort, wo sich das Meer ungestüm an Land wirft, Seestürme aus Nord und Süd aufeinanderprallen und tückische Strömungen lauern, wacht seit 1655 Lindesnes Fyr über das Skagerrak. Einst schüchterner Schein aus drei Dutzend Kerzen, lässt der Leuchtturm sein Licht heute weit übers Wasser tanzen, um Schiffe sicher über die berüchtigte Seestraße zwischen Nord- und Ostsee zu geleiten. Landmarke, Zuflucht. Noch immer wird Lindesnes Fyr von den zwei einzigen Leuchtturmwärtern Norwegens betrieben – eine modern gelebte Tradition.

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Von Küchengärten, Jedermannsrecht und Kochen im Wald [Västergötland]

Do-it-yourself-Diner in Gunnebo | … enthält Werbelink!

Die erste Blüte von Gunnebo Slot währt nur kurz. 1778 erwirbt der schwedische Kaufmann John Hall ein Grundstück vor den Toren Göteborgs. Das Land liegt idyllisch am See Stensjön, gesäumt von Eichenhainen mit schönen Lichtungen. Gunnebo ist da nur ein alter Hof, doch Hall will sich hier seinen Traum vom Landsitz erfüllen. Für die geplante Metamorphose engagiert er den Architekten Carl Wilhelm Carlberg. Der – gerade erst von einer Europareise zurück und noch ganz unter dem Eindruck der Baukunst Andrea Palladios – verwandelt Gunnebo in ein neoklassizistisches Schatzkästchen: Herrenhaus, Wirtschaftsgebäude und eine Orangerie, ockergelb und weiß, von üppig grünem Formschnitt, Nutz- und Ziergärten umgeben. Auch die Entwürfe für Park und Gärten stammen aus Carlbergs Feder.

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Warten auf Wildnis [Niederrhein]

Durch den Dämmerwald. Wandern am Niederrhein. | … enthält Werbung!

Wandern auf leisen Sohlen im Naturpark Hohe Mark. Zwischen uralten Buchen und mächtigen Eichen, meterhohem Adlerfarn und einem dichten Teppich blau lockender Waldheidelbeeren. Auf weich federnden Pfaden, die mal ausladend, mal versteckt gewunden durch die Wildnis des Dämmerwalds führen. Ganz anders als sein Name vermuten lässt, ist er oft lichtdurchflutet, überrascht mit blütengesprenkelten Waldwiesen und einem leise plätschernden Bach im tief gegrabenen sandigen Bett. Ein Chor melodischer Vogelstimmen und das unverkennbare Hämmern des Spechts begleiten Wanderer auf dem Weg durch das großartige Naturschutzgebiet.

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Zutphen: Spiegelbilder, roter Klinker und eine schwarze Fiets

Ruhe, Raum und Rhythmus [Niederlande]

UNTERWEGS IN ZUTPHEN

Einst „Hot Spots“ auf der Landkarte, pulsierend und überbordend von kulturellem Leben, stehen sie heute etwas im Schatten so beliebter Destina­tionen wie Rotterdam, Den Haag oder Maastricht: die niederländi­schen Hansestädte.

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Schwarzwälder Kirsch [Glottertal]

Von Küchenglück und beschwipsten Kirschen
Drei schokoladige Biskuitböden und mindestens ein ganzer Liter Sahne, saftige Sauerkirschen und – davon lieber etwas mehr als zu wenig – geraspelte Schokolade mit möglichst hohem Kakaoanteil … Klingt verführerisch? Unbedingt!
Unbedingt gehört auch Hochprozentiges zur Schwarzwälder Kirschtorte. Und nach dem Kirschwasser – nicht nach den süßsauren Früchtchen – ist die Torte auch benannt. Weiterlesen

Lotta backt Brot [Schweden]

Fika, Felsen und das gute Leben auf Tjörn

Aus altem Getreide wie Emmer und Dinkel backt Lotta Kristensen hauchdünne Knusperpizza und Brotlaibe mit kräftigen Aromen. In ihren Produkten stecken nur gute Zutaten. Vor allem Leidenschaft.

Wie Walrücken lugen die glatt geschliffenen Felsen aus dem Wasser. Blass, wie auch das Meer und der Himmel, wie die karge Vegetation, die sich ängstlich ans Gestein klammert. Eine Landschaft, die an ein Aquarell erinnert. Eigentümlich leuchtend und von so schlichter Schönheit, dass es seit jeher Künstler auf die Insel Tjörn zieht, um etwas von diesem Zauber einzufangen. Wer sich im nahen Nordic Watercolour Museum umsieht, liest ihre Geschichten in Bildern. Weiterlesen

Goa war gestern [Niederlande]

For-rest – Glamping zwischen Flamingos und Weidevieh
Wenn das Leben Kopf steht, gestrandete Weltreisende und hippe Vagabunden Alternativen zu Goa und Ibiza suchen, liegt das Gute neuerdings – und hoffentlich bleibend! – ganz nah. Im niederländischen Rekken nämlich, nur einen Steinwurf entfernt vom Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn, das mit seinen rosaroten Flamingos per se schon sehr exotisch ist.

Tipis und Jurten im Achterhoek
Ein Pop-up-Glamping auf der grünen Wiese. Pop-up, also temporär. Weiterlesen

Schmachtend am Stammtisch [Schwarzwald]

Landidyll im Glottertal
Ob tatsächlich so erzählt oder von mir in blühender Fantasie ausgemalt, lässt sich nach einem langen Abend bei samtigen Weinen und herbem Zibärtle nicht mehr mit Gewissheit sagen. Auch der Kontext ist nicht wirklich klar, doch das Bild, das sich da in meinen Kopf geschlichen hat, gefällt und bleibt: „Schmachtend am Stammtisch“.
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