Geht unter die Haut [Frankreich]

Mit Buchverlosung [Beendet!] „Tour de France“ von Julian Barnes | … enthält Werbung

Sie bringt es auf eine Oberfläche von etwa eineinhalb bis zwei Quadratmetern. Je nach Statur ihres Besitzers. Könnte man sie wiegen, pendelte sich der Zeiger zwischen zehn und zwölf Kilogramm ein. Das entspricht ungefähr 16 Prozent des individuellen Körpergewichts. Gemeint ist die menschliche Haut. Unser größtes und vielleicht wichtigstes Sinnesorgan. Die Haut lässt uns zwischen warm und kalt unterscheiden, als Frühwarnsystem signalisiert sie Schmerz und schützt vor Verletzungen. Gleichzeitig reagiert sie faszinierend vielfältig auf Berührung und ist Spiegel unserer Gefühle. Sie ist unsere Kontaktfläche zur Außenwelt.

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Die Natur als zweiter Körper [Frankreich]

Über Naturismus und den Umgang mit unserem eigenen Körper | … enthält Werbung

Vor wenigen Tagen hallte es wie ein Donnerschlag durch die Presse: Das LWL-Museum Münster hatte 61 nackte Besucher zur Führung durch die aktuelle Ausstellung begrüßt. Die heißt passenderweise „Nudes“ und entstand in Kooperation mit der Tate, London.

Unerhört? Oder ganz natürlich?

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Naturisme oder die Geschichte des FKK [Deutschland]

Mit Buchverlosung [Beendet!]: „Dürfen wir so bleiben wie wir sind?“ von Jürgen Wiebicke | … enthält Werbung

FKK. Bis vor nicht allzu langer Zeit tauchte das Thema nur in der Peripherie meiner Wahrnehmung auf: beim zufälligen Lesen eines Artikels, auf einem Wegweiser am Meer, wo ich „Zum FKK-Strand“ las oder in wenigen Gesprächen. In meinem näheren Umfeld gab es niemanden, der FKK praktizierte. FKK oder FreiKörperKultur. Den Begriff kennen vermutlich die meisten. Naturismus ist eine andere Bezeichnung dafür.

Als ich mich im November 2021 infolge einer Krebserkrankung einer Mastektomie unterziehen musste, bewirkte der Eingriff vor allem eines: Mein Selbstverständnis veränderte sich grundlegend. Der Blick auf meinen Körper, die unverkrampfte Wahrnehmung von Nacktheit, die Akzeptanz unterschiedlichster Körperformen. Wie meiner eigenen, die asymmetrisch geblieben ist.

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Slow Food im Glashaus [Niederlande]

Zu Gast in der Brasserie Meelfabriek Zijlstroom in Leiderdorp

Die Zijl ist ein kurzer Fluss in Südholland. Im Süden markiert sie die Grenzen zwischen Leiden, der Geburtsstadt Rembrandt van Rijns und dem kleineren Leiderdorp. Um das Jahr 1000, als der Nederrijn – der Niederrhein – bei Katwijk noch in direkter Verbindung mit der Nordsee stand, wurde auch die Zijl von den Gezeiten beeinflusst. Später verschlammte diese Mündung. Die fehlende Entwässerung verursachte regelmäßig Überschwemmungen, die bis ins Rheinland spürbar waren. Hinderlich für die Schifffahrt und den Handel. Schon früh fanden die Niederländer eine pragmatische Lösung für das Problem: gruben aus, leiteten ab. Seitdem haben sich Flussläufe verändert, ist neues Land entstanden und die Zijl strömt wieder ruhig dahin.

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Sonntagsspaziergang [Belgien]

In den Straßen von Arlon

Im entlegensten Zipfel Belgiens liegt die wallonische Provinz Luxemburg. Die größte ist gleichzeitig auch die am dünnsten besiedelte Provinz des Landes. Sie flirtet im Osten mit dem gleichnamigen Großherzogtum und wird zur Unterscheidung auch Belgisch Luxemburg genannt. Im Süden schmiegt sie sich an Frankreich, wo Longwy, die vom großen Sébastien de Vauban, Baumeister des Sonnenkönigs, entworfene Festungsstadt, und Sedan mit seiner mächtigen, mittelalterlichen Burg von einer wehrhaften Geschichte erzählen. Der Einfluss der Nachbarländer auf die Provinz ist in vielem spürbar, haben sich doch Grenzen im Lauf der Jahrhunderte immer wieder verschoben. Geblieben sind architektonische Zeugnisse, Kulinarisches, vor allem die Sprache: Belgisch Luxemburg ist frankophon.

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De re coquinaria und anderen Annehmlichkeiten [Mosel]

Auf den Straßen der Römer | … enthält Werbung

Von Caledonia im Norden bis ins afrikanische Mauretania Tingitana reichte einst die Macht der römischen Kaiser, die in Augusta Treverorum, dem heutigen Trier, residierten. Die im Jahr 17 v. Chr. gegründete Residenz, deren architektonische Zeugnisse römischer Zivilisation heute zum Welterbe der UNESCO gehören, entwickelte sich im 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung zum wichtigen Handelszentrum und in der Spätantike zu einer der größten Städte des Römischen Reiches. Ihr Reichtum spiegelte sich in imposanten Bauten: der Porta Nigra, den Thermen, der Römerbrücke und in reich bebilderten Grabmälern wie der moselaufwärts gelegenen Igeler Säule.

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Reben und Römererbe [Mosel]

Auf den Straßen der Römer | … enthält Werbung

Exakt 544 Kilometer legt die Mosel von ihrer Quelle am Col de Bussang in den französischen Vogesen bis zur Mündung in den Rhein bei Koblenz zurück. 544 Kilometer, auf denen sie Lothringen durchfließt, sich in Remiremont mit der Moselotte vereint und den Naturpark Ballons des Vosges flüchtig streift. Bei Épinal verbindet ein drei Kilometer langer Arm des Canal des Vosges den blaugrünen Fluss mit der Saône und der Rhône und so auch mit dem fernen Mittelmeer. Bei Nancy, das sich prächtiger spätbarocker Architektur und zahlreicher Art Nouveau-Bauten rühmen kann, schlägt die Mosel einen eleganten Bogen und wird schließlich kurz hinter Thionville zur natürlichen Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland. Schwungvoll mäandernd setzt sie hier deutliche Akzente ins Landschaftsbild. Begleitet von Weinbergen, die zu den steilsten Hanglagen Europas gehören und reizvolle Aussichten aufs Flusstal bieten.

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Unterwegs mit Voltaire, Beuys und anderen Persönlichkeiten [Niederrhein]

Menschen am Niederrhein | … enthält Werbung

Die Region hat ganz gewiss schillernde Persönlichkeiten hervorgebracht, vor allem jedoch Charaktere: Dieter Nuhr, der seine ersten Lebensjahre in Wesel verbrachte, macht intelligentes Kabarett. Dafür erhielt er 2014 den „Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache“. Auch als Fotokünstler macht er von sich reden. Till Brönner, gebürtiger Viersener, gehört zu den erfolgreichsten deutschen Jazztrompetern. Und die heute in London lebende Claudia Schiffer, Supermodel der 1990er und Muse von Karl Lagerfeld, wuchs in Rheinberg auf. Zuletzt kuratierte sie die viel beachtete Ausstellung „Captivate! Modefotografie der 90er“ im Düsseldorfer Museum Kunstpalast.

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Klöster, Schlösser und Landschaftsgärten [Niederrhein]

Von hübschen Häusern und verwunschenen Gärten | … enthält Werbung

Am Niederrhein reihen sich Herrenhäuser, Rittersitze und Klöster, bezaubernde Schlösschen und andere charmante Gebäude voller Geschichte und Geschichten wie Perlen auf einer Schnur. Entlang Schwalm, Nette und Niers und in die Landschaft gestreut. Manche Häuser sind privat bewohnt, andere stehen leer und warten darauf, aus ihrem Dornröschenschlaf wachgeküsst zu werden. Wieder andere überraschen hinter ihren alten Mauern mit Kunstsammlungen oder einem Boutique-Hotel. Gutshöfe haben auf Biolandwirtschaft umgestellt, verkaufen ihre Produkte in eigenen Hofläden oder organisieren Workshops für Körper und Geist. Besonders sind sie alle.

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Auf den Spuren der Römer [Niederrhein]

Weltkulturerbe und andere Hinterlassenschaften | … enthält Werbung

Bis an Rhein und Lippe sind sie gekommen, die Römer auf ihrer Expansion gen Norden. Dabei haben sie zahlreiche Spuren hinterlassen. Und manche Annehmlichkeit. Aquädukte etwa, für die Frischwasserversorgung über weite Strecken, auch Warmwasserleitungen und Bäder sind geschätzte römische Erfindungen. Selbst Meilensteine, die frühen Orientierungspunkte, und die Münzherstellung brachten die Römer an den Niederrhein. Doch wer hätte gedacht, dass sogar Walnüsse und Kastanien, Birnen und die zwischen Heinsberg und Wesel so weit verbreiteten Äpfel römische Hinterlassenschaften sind?

Den Spuren der Römer folgend entlang der Lebensader Rhein, der natürlichen Grenze zwischen dem einst römischen und germanischem Gebiet, die seit 2021 als „Niedergermanischer Limes“ Teil des UNESCO Welterbes ist, neue Orte entdecken und bekannte Orte mit anderen Augen sehen.

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