Naturisme oder die Geschichte des FKK [Deutschland]

Mit Buchverlosung [Beendet!]: „Dürfen wir so bleiben wie wir sind?“ von Jürgen Wiebicke | … enthält Werbung

FKK. Bis vor nicht allzu langer Zeit tauchte das Thema nur in der Peripherie meiner Wahrnehmung auf: beim zufälligen Lesen eines Artikels, auf einem Wegweiser am Meer, wo ich „Zum FKK-Strand“ las oder in wenigen Gesprächen. In meinem näheren Umfeld gab es niemanden, der FKK praktizierte. FKK oder FreiKörperKultur. Den Begriff kennen vermutlich die meisten. Naturismus ist eine andere Bezeichnung dafür.

Als ich mich im November 2021 infolge einer Krebserkrankung einer Mastektomie unterziehen musste, bewirkte der Eingriff vor allem eines: Mein Selbstverständnis veränderte sich grundlegend. Der Blick auf meinen Körper, die unverkrampfte Wahrnehmung von Nacktheit, die Akzeptanz unterschiedlichster Körperformen. Wie meiner eigenen, die asymmetrisch geblieben ist.

Weiterlesen

De re coquinaria und anderen Annehmlichkeiten [Mosel]

Auf den Straßen der Römer | … enthält Werbung

Von Caledonia im Norden bis ins afrikanische Mauretania Tingitana reichte einst die Macht der römischen Kaiser, die in Augusta Treverorum, dem heutigen Trier, residierten. Die im Jahr 17 v. Chr. gegründete Residenz, deren architektonische Zeugnisse römischer Zivilisation heute zum Welterbe der UNESCO gehören, entwickelte sich im 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung zum wichtigen Handelszentrum und in der Spätantike zu einer der größten Städte des Römischen Reiches. Ihr Reichtum spiegelte sich in imposanten Bauten: der Porta Nigra, den Thermen, der Römerbrücke und in reich bebilderten Grabmälern wie der moselaufwärts gelegenen Igeler Säule.

Weiterlesen

Reben und Römererbe [Mosel]

Auf den Straßen der Römer | … enthält Werbung

Exakt 544 Kilometer legt die Mosel von ihrer Quelle am Col de Bussang in den französischen Vogesen bis zur Mündung in den Rhein bei Koblenz zurück. 544 Kilometer, auf denen sie Lothringen durchfließt, sich in Remiremont mit der Moselotte vereint und den Naturpark Ballons des Vosges flüchtig streift. Bei Épinal verbindet ein drei Kilometer langer Arm des Canal des Vosges den blaugrünen Fluss mit der Saône und der Rhône und so auch mit dem fernen Mittelmeer. Bei Nancy, das sich prächtiger spätbarocker Architektur und zahlreicher Art Nouveau-Bauten rühmen kann, schlägt die Mosel einen eleganten Bogen und wird schließlich kurz hinter Thionville zur natürlichen Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland. Schwungvoll mäandernd setzt sie hier deutliche Akzente ins Landschaftsbild. Begleitet von Weinbergen, die zu den steilsten Hanglagen Europas gehören und reizvolle Aussichten aufs Flusstal bieten.

Weiterlesen

Unterwegs mit Voltaire, Beuys und anderen Persönlichkeiten [Niederrhein]

Menschen am Niederrhein | … enthält Werbung

Die Region hat ganz gewiss schillernde Persönlichkeiten hervorgebracht, vor allem jedoch Charaktere: Dieter Nuhr, der seine ersten Lebensjahre in Wesel verbrachte, macht intelligentes Kabarett. Dafür erhielt er 2014 den „Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache“. Auch als Fotokünstler macht er von sich reden. Till Brönner, gebürtiger Viersener, gehört zu den erfolgreichsten deutschen Jazztrompetern. Und die heute in London lebende Claudia Schiffer, Supermodel der 1990er und Muse von Karl Lagerfeld, wuchs in Rheinberg auf. Zuletzt kuratierte sie die viel beachtete Ausstellung „Captivate! Modefotografie der 90er“ im Düsseldorfer Museum Kunstpalast.

Weiterlesen

Klöster, Schlösser und Landschaftsgärten [Niederrhein]

Von hübschen Häusern und verwunschenen Gärten | … enthält Werbung

Am Niederrhein reihen sich Herrenhäuser, Rittersitze und Klöster, bezaubernde Schlösschen und andere charmante Gebäude voller Geschichte und Geschichten wie Perlen auf einer Schnur. Entlang Schwalm, Nette und Niers und in die Landschaft gestreut. Manche Häuser sind privat bewohnt, andere stehen leer und warten darauf, aus ihrem Dornröschenschlaf wachgeküsst zu werden. Wieder andere überraschen hinter ihren alten Mauern mit Kunstsammlungen oder einem Boutique-Hotel. Gutshöfe haben auf Biolandwirtschaft umgestellt, verkaufen ihre Produkte in eigenen Hofläden oder organisieren Workshops für Körper und Geist. Besonders sind sie alle.

Weiterlesen

Auf den Spuren der Römer [Niederrhein]

Weltkulturerbe und andere Hinterlassenschaften | … enthält Werbung

Bis an Rhein und Lippe sind sie gekommen, die Römer auf ihrer Expansion gen Norden. Dabei haben sie zahlreiche Spuren hinterlassen. Und manche Annehmlichkeit. Aquädukte etwa, für die Frischwasserversorgung über weite Strecken, auch Warmwasserleitungen und Bäder sind geschätzte römische Erfindungen. Selbst Meilensteine, die frühen Orientierungspunkte, und die Münzherstellung brachten die Römer an den Niederrhein. Doch wer hätte gedacht, dass sogar Walnüsse und Kastanien, Birnen und die zwischen Heinsberg und Wesel so weit verbreiteten Äpfel römische Hinterlassenschaften sind?

Den Spuren der Römer folgend entlang der Lebensader Rhein, der natürlichen Grenze zwischen dem einst römischen und germanischem Gebiet, die seit 2021 als „Niedergermanischer Limes“ Teil des UNESCO Welterbes ist, neue Orte entdecken und bekannte Orte mit anderen Augen sehen.

Weiterlesen

Wandern am Niederrhein

Vom Naturpark Schwalmtal-Nette bis zum Dämmerwald | … enthält Werbung

Am Niederrhein ist alles im Fluss. Wo die Region beginnt und wo sie endet, das weiß eigentlich niemand so ganz genau. Denn Rhein und Rur, Nette, Niers und Lippe gestalten das Land auch heute noch. Oder wieder. Etwa dort, wo Renaturierungsprojekte greifen. Sie nehmen Besucher mit auf ihre gemächliche Reise durch die meist flache Landschaft, wo man – so heißt es – bereits beizeiten sieht, wer demnächst zu Besuch kommt. Freie Sicht bis zum Horizont, bizarre Kopfweiden und schlanke Pappeln, weite Äcker auf denen Kohl, Kartoffeln und Spargel so gut gedeihen und die im Herbst von Wildgänsen erobert werden. Auf der anderen Seite Urwaldzellen, Bruchwald, Jahrhundertealte Buchen. Der Niederrhein lässt sich bestens in Wanderschuhen erkunden. Neun grenzüberschreitende Premiumwanderwege mäandern durch den Naturpark Schwalm-Nette oder im Uedemer Hochwald werden die Waden auf unerwarteten Steigungen massiert und der Dämmerwald ist ganz anders als sein Name vermuten ließe, oft lichtdurchflutet. Wandern entlang der schön gewundenen Niers oder durch die weitläufige Dingdener Heide, das Heideblühen an den Loosenbergen erleben, Winzlinge am Schwarzen Wasser beobachten oder seltene Wasservögel auf der Bislicher Insel. Barfuß laufen in der Üfter Mark. Wandern am Niederrhein geht so weit. Und so gut!

Weiterlesen

Warten auf Wildnis [Niederrhein]

Durch den Dämmerwald. Wandern am Niederrhein. | … enthält Werbung!

Wandern auf leisen Sohlen im Naturpark Hohe Mark. Zwischen uralten Buchen und mächtigen Eichen, meterhohem Adlerfarn und einem dichten Teppich blau lockender Waldheidelbeeren. Auf weich federnden Pfaden, die mal ausladend, mal versteckt gewunden durch die Wildnis des Dämmerwalds führen. Ganz anders als sein Name vermuten lässt, ist er oft lichtdurchflutet, überrascht mit blütengesprenkelten Waldwiesen und einem leise plätschernden Bach im tief gegrabenen sandigen Bett. Ein Chor melodischer Vogelstimmen und das unverkennbare Hämmern des Spechts begleiten Wanderer auf dem Weg durch das großartige Naturschutzgebiet.

Weiterlesen

Küchenparty [Vaihingen an der Enz]

Wer hätte das gedacht: Die Horrheimer haben einen ganz und gar zweifelhaften Ruf. Ja, tatsächlich, „Misthäufles-Türken“ werden sie im Regionaljargon genannt. Was recht derb klingt, darf man gerne mit einem Augenzwinkern verstehen. Und wer dem Ursprung der Verunglimpfung auf den Grund gehen möchte, der wirft einen Blick in die Geschichtsbücher, ruft sich die Zeit zwischen 1529 und 1689 auf und erinnert sich vielleicht – vielleicht auch nicht – an die Belagerungen Wiens durch die Osmanen. „Türkenkriege“ werden sie auch genannt. Die Furcht vor dem riesigen, wenngleich fernen Heer ergriff wohl auch manchen Schwaben. Und so will die Sage, dass zu eben jener Zeit ein Horrheimer Mauerwächter in einer frostkalten Nacht rauchende Lagerfeuer und mit ihnen krummsäbelige Türken vor den Toren der Stadt wähnte. Er rief zu den Waffen. Doch im Morgengrauen entpuppten sich die feindlichen Feuer als dampfende Dunghaufen. Der Rest ist Geschichte.

Weiterlesen

Schwarzwälder Kirsch [Glottertal]

Von Küchenglück und beschwipsten Kirschen
Drei schokoladige Biskuitböden und mindestens ein ganzer Liter Sahne, saftige Sauerkirschen und – davon lieber etwas mehr als zu wenig – geraspelte Schokolade mit möglichst hohem Kakaoanteil … Klingt verführerisch? Unbedingt!
Unbedingt gehört auch Hochprozentiges zur Schwarzwälder Kirschtorte. Und nach dem Kirschwasser – nicht nach den süßsauren Früchtchen – ist die Torte auch benannt. Weiterlesen