Die Natur als zweiter Körper [Frankreich]

Über Naturismus und den Umgang mit unserem eigenen Körper | … enthält Werbung

Vor wenigen Tagen hallte es wie ein Donnerschlag durch die Presse: Das LWL-Museum Münster hatte 61 nackte Besucher zur Führung durch die aktuelle Ausstellung begrüßt. Die heißt passenderweise „Nudes“ und entstand in Kooperation mit der Tate, London.

Unerhört? Oder ganz natürlich?

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Sonntagsspaziergang [Belgien]

In den Straßen von Arlon

Im entlegensten Zipfel Belgiens liegt die wallonische Provinz Luxemburg. Die größte ist gleichzeitig auch die am dünnsten besiedelte Provinz des Landes. Sie flirtet im Osten mit dem gleichnamigen Großherzogtum und wird zur Unterscheidung auch Belgisch Luxemburg genannt. Im Süden schmiegt sie sich an Frankreich, wo Longwy, die vom großen Sébastien de Vauban, Baumeister des Sonnenkönigs, entworfene Festungsstadt, und Sedan mit seiner mächtigen, mittelalterlichen Burg von einer wehrhaften Geschichte erzählen. Der Einfluss der Nachbarländer auf die Provinz ist in vielem spürbar, haben sich doch Grenzen im Lauf der Jahrhunderte immer wieder verschoben. Geblieben sind architektonische Zeugnisse, Kulinarisches, vor allem die Sprache: Belgisch Luxemburg ist frankophon.

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De re coquinaria und anderen Annehmlichkeiten [Mosel]

Auf den Straßen der Römer | … enthält Werbung

Von Caledonia im Norden bis ins afrikanische Mauretania Tingitana reichte einst die Macht der römischen Kaiser, die in Augusta Treverorum, dem heutigen Trier, residierten. Die im Jahr 17 v. Chr. gegründete Residenz, deren architektonische Zeugnisse römischer Zivilisation heute zum Welterbe der UNESCO gehören, entwickelte sich im 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung zum wichtigen Handelszentrum und in der Spätantike zu einer der größten Städte des Römischen Reiches. Ihr Reichtum spiegelte sich in imposanten Bauten: der Porta Nigra, den Thermen, der Römerbrücke und in reich bebilderten Grabmälern wie der moselaufwärts gelegenen Igeler Säule.

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Reben und Römererbe [Mosel]

Auf den Straßen der Römer | … enthält Werbung

Exakt 544 Kilometer legt die Mosel von ihrer Quelle am Col de Bussang in den französischen Vogesen bis zur Mündung in den Rhein bei Koblenz zurück. 544 Kilometer, auf denen sie Lothringen durchfließt, sich in Remiremont mit der Moselotte vereint und den Naturpark Ballons des Vosges flüchtig streift. Bei Épinal verbindet ein drei Kilometer langer Arm des Canal des Vosges den blaugrünen Fluss mit der Saône und der Rhône und so auch mit dem fernen Mittelmeer. Bei Nancy, das sich prächtiger spätbarocker Architektur und zahlreicher Art Nouveau-Bauten rühmen kann, schlägt die Mosel einen eleganten Bogen und wird schließlich kurz hinter Thionville zur natürlichen Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland. Schwungvoll mäandernd setzt sie hier deutliche Akzente ins Landschaftsbild. Begleitet von Weinbergen, die zu den steilsten Hanglagen Europas gehören und reizvolle Aussichten aufs Flusstal bieten.

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Klöster, Schlösser und Landschaftsgärten [Niederrhein]

Von hübschen Häusern und verwunschenen Gärten | … enthält Werbung

Am Niederrhein reihen sich Herrenhäuser, Rittersitze und Klöster, bezaubernde Schlösschen und andere charmante Gebäude voller Geschichte und Geschichten wie Perlen auf einer Schnur. Entlang Schwalm, Nette und Niers und in die Landschaft gestreut. Manche Häuser sind privat bewohnt, andere stehen leer und warten darauf, aus ihrem Dornröschenschlaf wachgeküsst zu werden. Wieder andere überraschen hinter ihren alten Mauern mit Kunstsammlungen oder einem Boutique-Hotel. Gutshöfe haben auf Biolandwirtschaft umgestellt, verkaufen ihre Produkte in eigenen Hofläden oder organisieren Workshops für Körper und Geist. Besonders sind sie alle.

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Auf den Spuren der Römer [Niederrhein]

Weltkulturerbe und andere Hinterlassenschaften | … enthält Werbung

Bis an Rhein und Lippe sind sie gekommen, die Römer auf ihrer Expansion gen Norden. Dabei haben sie zahlreiche Spuren hinterlassen. Und manche Annehmlichkeit. Aquädukte etwa, für die Frischwasserversorgung über weite Strecken, auch Warmwasserleitungen und Bäder sind geschätzte römische Erfindungen. Selbst Meilensteine, die frühen Orientierungspunkte, und die Münzherstellung brachten die Römer an den Niederrhein. Doch wer hätte gedacht, dass sogar Walnüsse und Kastanien, Birnen und die zwischen Heinsberg und Wesel so weit verbreiteten Äpfel römische Hinterlassenschaften sind?

Den Spuren der Römer folgend entlang der Lebensader Rhein, der natürlichen Grenze zwischen dem einst römischen und germanischem Gebiet, die seit 2021 als „Niedergermanischer Limes“ Teil des UNESCO Welterbes ist, neue Orte entdecken und bekannte Orte mit anderen Augen sehen.

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Im geheimen Garten [Niederlande]

Im Hortus Botanicus von Leiden … „Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“ Dieter Kienast | … enthält Werbelink!

Leiden, historische Ikone der Provinz Südholland, Stadt Rembrandts und der poetischen Mauergedichte. Hier stiftete Wilhelm von Oranien 1575 die erste Universität der Niederlande, die sich mit bedeutenden Gelehrten wie Hugo Grotius und Joseph Scaliger, Jakob Hermanszoon und Justus Lipsius schnell zum wissenschaftlichen Zentrum des Landes entwickelte. Zum „Praesidium Libertatis“ – einem Bollwerk der Freiheit –, das vor allem auf dem Gebiet der Physik Nobelpreisträger wie Heike Kamerlingh Onnes, Pionier der Tieftemperaturphysik und Entdecker der Supraleitung, oder auch Pieter Zeeman und Hendrik Antoon Lorentz hervorbrachte. In den 1920er und 1930er Jahren wirkten etwa Albert Einstein, Paul Ehrenfest und Johan Huizinga in Leiden.

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Menü am Meeresboden [Norwegen]

Vor der Küste Norwegens liegt ein von Menschenhand geschaffener Fels am Meeresgrund, der architektonisches Meisterwerk, Gourmetrestaurant und Lebensraum für Ozeanbewohner zugleich ist.

An der Südspitze Norwegens, dort, wo sich das Meer ungestüm an Land wirft, Seestürme aus Nord und Süd aufeinanderprallen und tückische Strömungen lauern, wacht seit 1655 Lindesnes Fyr über das Skagerrak. Einst schüchterner Schein aus drei Dutzend Kerzen, lässt der Leuchtturm sein Licht heute weit übers Wasser tanzen, um Schiffe sicher über die berüchtigte Seestraße zwischen Nord- und Ostsee zu geleiten. Landmarke, Zuflucht. Noch immer wird Lindesnes Fyr von den zwei einzigen Leuchtturmwärtern Norwegens betrieben – eine modern gelebte Tradition.

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Von Küchengärten, Jedermannsrecht und Kochen im Wald [Västergötland]

Do-it-yourself-Diner in Gunnebo | … enthält Werbelink!

Die erste Blüte von Gunnebo Slot währt nur kurz. 1778 erwirbt der schwedische Kaufmann John Hall ein Grundstück vor den Toren Göteborgs. Das Land liegt idyllisch am See Stensjön, gesäumt von Eichenhainen mit schönen Lichtungen. Gunnebo ist da nur ein alter Hof, doch Hall will sich hier seinen Traum vom Landsitz erfüllen. Für die geplante Metamorphose engagiert er den Architekten Carl Wilhelm Carlberg. Der – gerade erst von einer Europareise zurück und noch ganz unter dem Eindruck der Baukunst Andrea Palladios – verwandelt Gunnebo in ein neoklassizistisches Schatzkästchen: Herrenhaus, Wirtschaftsgebäude und eine Orangerie, ockergelb und weiß, von üppig grünem Formschnitt, Nutz- und Ziergärten umgeben. Auch die Entwürfe für Park und Gärten stammen aus Carlbergs Feder.

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Warten auf Wildnis [Niederrhein]

Durch den Dämmerwald. Wandern am Niederrhein. | … enthält Werbung!

Wandern auf leisen Sohlen im Naturpark Hohe Mark. Zwischen uralten Buchen und mächtigen Eichen, meterhohem Adlerfarn und einem dichten Teppich blau lockender Waldheidelbeeren. Auf weich federnden Pfaden, die mal ausladend, mal versteckt gewunden durch die Wildnis des Dämmerwalds führen. Ganz anders als sein Name vermuten lässt, ist er oft lichtdurchflutet, überrascht mit blütengesprenkelten Waldwiesen und einem leise plätschernden Bach im tief gegrabenen sandigen Bett. Ein Chor melodischer Vogelstimmen und das unverkennbare Hämmern des Spechts begleiten Wanderer auf dem Weg durch das großartige Naturschutzgebiet.

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