Of Monsters and Men [Island]

„The fishermen know that the sea is dangerous and the storm terrible, but they have never found these dangers sufficient reason for remaining ashore.“ Vincent Van Gogh

Als hätte jemand einen bunten Teppich zum Willkommensgruß ausgerollt: In dicken Lettern, orange, türkis und weiß, nebeneinander und kopfüber sind sie auf den Asphalt gepinselt, die Namen heimischer Fische und Worte, die nur den Eingeweihten Aufschluss geben. „Bleiða“ etwa heißen die Fanggründe für Lobster, „kló“ – Wer dächte da nicht spontan an „Klaue“? – ist dessen Schere, „hali“ der Schwanz. 

Ein Puzzle aus Worten im Hafen von Höfn. Hübsch und passend, direkt vor der Hafenbehörde, die einzig aus einem winzigen Gebäude besteht und so adrett in der Morgensonne leuchtet, als sei sie frisch gewienert. Ein Häuschen kaum größer als mein heimisches Wohnzimmer. Die typische Wellblechfassade ist hellgrau gestrichen, grün gerahmte Fenster öffnen sich zum Hafenbecken.

Wir steigen drei, vier Stufen hinauf, begegnen im Flur einem Paar ordentlich unter der Heizung abgestellter Schuhe. Ihr Besitzer hat sie wohl gegen etwas Bequemeres eingetauscht. Rein geographisch gehört Island zwar nicht zu Skandinavien, sprachlich jedoch schon. Auch in Sitten und Gebräuchen gibt es Gemeinsamkeiten. Dass man Straßenschuhe an der Haustür auszieht, gehört dazu. 
Ich gehe also artig auf Strümpfen weiter, hinein in ein gläsernes Büro. Schlicht, aber in freundlich hellem Holz eingerichtet und mit Blick durch eines der großen Fenster hinaus aufs Wasser, auf das knallgelbe Pilotboot und die alternde Dame, die „Akurey“, ein Trawler, der jedoch schon lange nicht mehr zur See fährt.

Sigfús Harðarson begrüßt uns. Zweifelsohne gehören ihm die Schuhe im Flur, denn seine Füße stecken in Pantoffeln. Sigfús beobachtet kleine Punkte auf einem Computerbildschirm. Außer dem Rechner gibt es nicht viel auf seinem Schreibtisch: ein paar Stifte und ein Stapel Papiere, ein Taschenrechner, ein Telefon. 
Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich die Punkte am Bildschirm als Pfeilspitzen, die in unterschiedliche Richtungen zeigen und sich rund um eine Umrisskarte von Island drängeln. Jede Spitze markiert ein Schiff. Fährt man mit der Maus darüber, öffnen sich ein neues Fenster und ein Mikrokosmos aus Informationen: Ein Foto, die Flagge unter der das Schiff fährt, sein Name und seine Bestimmung. Die meisten sind Fischfangboote, eine Fähre ist darunter, ein Walbeobachter. Es gibt Informationen zum Baujahr und zur Geschwindigkeit, zum Tiefgang – Ist das Schiff beladen? – und zum Kurs. Ich fühle mich wie ein Peeping Tom während ich Sigfús über die Schulter schaue und neugierig mitlese. Ein Klick weiter und eine feine Linie zeigt die zurückgelegte Route an. Einige Schiffe scheinen im Kreis zu fahren. „Sie kreuzen Fischfanggründe“, erklärt Sigfús. Die Hafenbehörde hat einen scharfen Blick auf das, was vor Islands Küsten passiert.

Die Zeiten der „Cod Wars“, der „Kabeljau-Kriege“ zwischen England und Island in den 1950er-70er Jahren, in denen sich das kleine Land erfolgreich gegen „Fischwilderei“ in seinem Hoheitsgebiet verteidigt hat, sind passé. Doch wen wundert es, dass ein Staat, dessen maritimes Hoheitsgebiet siebenmal größer ist als seine Landfläche, dessen Gewässer zu den fischreichsten Fanggründen im Nordatlantik gehören und dessen Volkswirtschaft in hohem Maße von der Fischerei abhängig ist, empfindlich auf Eindringliche reagiert? Außer eines Frachters unter färöischer Flagge und eines Öltankers von den Marshall-Inseln sind die Isländer heute jedoch unter sich. 
Ein kleiner Kipplaster fährt vor. Sigfús hebt die Hand, drückt ein paar Tasten, notiert Zahlen und hebt die Hand erneut. Der Laster fährt weiter. Vor dem Gebäude ist eine Durchfahrwaage installiert. Fischmengen werden registriert, Fangquoten überwacht. Es ist ruhig. Die Fischtrawler sind schon in der vergangenen Nacht eingelaufen, ihre Fracht längst gelöscht..

Immer, wenn ich an einem Kai stehe und in den schmalen Spalt zwischen Mauer und Bordwand hinunter sehe, dreht sich mein Magen um. Ich stelle mir vor, dass ich kopfüber ins Hafenbecken falle. Warum, weiß ich nicht. Auch jetzt sind es nur 60 Zentimeter – kaum mehr als ein Schritt – hinüber zum Pilotboot „Björn Lóðs“. Kein Grund, nervös zu sein. Die „Björn Lóðs“ ist der „fahrbare Untersatz“ der Hafenbehörde. Sie eskortiert größere Frachter, Tanker und Fischerboote in den Hafen, rückt aus, um Arbeiter zu chauffieren oder schleppt manövrierunfähige Boote ab. Mit der „Björn Lóðs“ wollen wir hinaus auf das offene Meer. Ein wendiges kleines Boot, leuchtend gelb und schwarz gestrichen und mit einem signalroten Radar. Die Reling ist niedrig und dort wo man an Bord geht nur durch ein Seil gesichert. Ich halte lieber Abstand. 
Wir gleiten durch das Hafenbecken, vorbei an der Fischfabrik und Lagerhallen, an Schiffen, die auf ihre nächste Fahrt warten. Die „Björn Lóðs“ ist erstaunlich schnell. Hinter mir entfaltet sich die Bergkulisse für die Höfn so berühmt ist: die Gipfel Skálatindar, Almanaksárið, Klifatindur und Litlahorn. Ihre schneebepuderten Spitzen wetteifern in Schönheit mit dem heute so strahlend blauen Himmel. Wir passieren Inseln und Inselchen. Auf einer, Hellir, arbeiten Männer um den Leuchtturm Hellisviti instand zu setzen. „Viti“ heißt Leuchtturm. 
Plötzlich beginnt die „Björn Lóðs“ zu rollen. Wir haben das offene Meer erreicht. Eigentlich wirkt die See ruhig und doch hüpft das Boot auf und ab wie ein Korken. Der Knoten in meinem Magen ist wieder da. Ich setze mich auf die Winde. Stehend halte ich es nicht aus. Wie mag es sich bei Sturm anfühlen? Wie mag es sich auf der „Borgey“ angefühlt haben, die hier 1946 im Unwetter sank?

Am Hvanneyrar Viti kehren wir um. Genug Seegang für heute.

Zurück im Hafen werfen wir einen Blick in den Fischmarkt. Draußen herrschen 4 Grad plus, drinnen um die 0 Grad. Ich hatte Unmengen Fisch erwartet. Der Geruch lässt auch darauf schließen, aber die Halle ist leer. Bis auf ein paar Kisten, die sich an der Rückseite stapeln. Þórólfur Einarsson, der hier im Fischmarkt arbeitet und nur ein kariertes Flanellhemd trägt, als er aus seinem Büro kommt, startet einen Gabelstapler, manövriert zwischen den Kisten hin und her bis er die richtigen gefunden hat und setzt einige auf dem Betonboden vor uns ab. Sie sind randvoll gefüllt mit Eis und erst als Þórólfur mit Schaufel und Haken darin herumstochert, kommen Fischleibe zutage. 
© Runólfur Hauksson

Es sind nicht Hering, Kabeljau oder Lodde, die hier an der Ostküste meist gefangen werden, es sind die „Seeungeheuer“, die Exoten, ein paar wirklich hässliche und gleichzeitig ziemlich faszinierende Meeresbewohner. Þórólfur zeigt mir die Namen in einem dicken Wälzer. Neben dem isländischen Wort stehen die englischen und deutschen Übersetzungen, aber die meisten Namen habe ich noch nie gehört. Auch Þórólfur kennt nicht jeden Fisch. Mancher Fang ist so selten, dass der junge Mann lange blättern muss.

„Never in my life before have I experienced such beauty, and fear at the same time“ llen MacArthur, Sailor 
© Text und Fotos: Jutta M. Ingala

Wer? Wo? Was?
Höfn ist der ideale Ausgangspunkt für Touren in die Ostfjorde, zu vier Eisberglagunen, Gletscherwanderungen am Vatnajökull, Ice Caving oder Ausritte auf den zähen und faszinierenden Islandpferden. Im Winter bietet die Region eine fabelhafte Kulisse für Nordlichter. Anreise mit Icelandair nach Keflavík und weiter mit dem Mietwagen.

Mehr Bilder aus Island „on the road“ gibt es auf Instagram unter meinem Hashtag #InLoveWithIceland

Ein großes Dankeschön an die Hafenbehörde von HöfnHornafjarðar Höfn – für den spannenden Blick hinter die Kulissen! Diese Reise wurde außerdem unterstützt von Icelandair und Visit Vatnajökull. Herzlichen Dank dafür!

31 Gedanken zu “Of Monsters and Men [Island]

  1. Ich habe gerade für meine Island-Planung recherchiert und bin dabei auf 6 Grad Ost gestoßen . Das ist ja mal ein etwas anderer Reisebericht! Grüße, Nina

    • Hallo Nina, ja, an diesem Tag hatte ich tatsächlich ein etwas anderes „Besichtigungsprogramm“! Ich freue mich, dass du meinen Blog entdeckt hast. Vielleicht hast du ja auch Lust, in den anderen Island-Artikeln zu schmökern, um dir die ein oder andere Reiseinspiration zu holen? Wann geht es los nach Island? Sonnige Grüße, Jutta

      • Ich bin noch nicht ganz sicher. Eigentlich wollte ich im Sommer. Vielleicht wird es jetzt doch Herbst oder Winter mit Nordlichtern und so!

      • Der Winter in Island ist magisch! Schau doch mal auf http://www.icelandair.de vorbei. Es gibt immer tolle Flug- (und auch Package-) Angebote. Am besten du abonnierst den Newsletter, denn manchmal sind günstige Ticketpreise nur für 24 Stunden offen. Sonnige Grüße, Jutta

    • Guten Morgen, liebe Stefanie, über deinen Kommentar freue ich mich jetzt enorm! Ich weiß ja schon, dass auch du die „etwas anderen Themen“ magst : ) Lieben Dank und sonnige Grüße in den Norden, Jutta

  2. Hallo Jutta,
    mal wieder ein schöner Bericht mit individuellen Bildern aus Höfn. Leider habe ich es bisher nur bis zum Jökulsárlón geschafft. Aber ich denke, nach Höfn muß ich auch mal. Von Reykjavík fliegt ja glaube ich Eagle Air nach Höfn. Ich glaube, ich könnte mich damit anfreunden, sofern ich diesen Winter wieder nach Island fliegen sollte, auch nach Höfn zu fliegen, auch um vielleicht auch dort Nordlichter zu sehen :) Viele Grüße und ein schönes Wochenende. Winfried

    • Guten Morgen Winfried, ja richtig, Eagle Air fliegt Höfn an. Es lohnt sich aber auch über einen Mietwagen nachzudenken, um „en route“ ein paar Stopps einzulegen und vor Ort mobiler zu sein. Oder du schließt dich gleich einer der Touren von Runólfur Hauksson an und gehst mit ihm auf Aurora-Jagd. Ich kann das ich nur empfehlen! Rund um Höfn gibt es übrigens ganz spannende Orte: weitere Eisberglagunen – wenn du im Winter fährst, hast du gute Chancen dort auf der zugefrorenen Lagune spazieren gehen zu können – , einen versteckten Wasserfall hinter dem du entlang klettern kannst und viele andere tolle Plätze. Hast du schon etwas für diesen Winter geplant? Wünsche dir ein schönes Wochenende, Jutta

      • Hallo Jutta, Gott sei Dank ist es erst Januar :) Pläne für dieses Jahr habe ich noch keine, aber ein paar Tage in Höfn und Umgebung zu verbringen klingt nicht schlecht, gerade auch wenn man die in Deinem Blog veröffentlichen Bereichte liest. Wenn ich dieses Jahr nach Island fliegen sollte dann wahrscheinlich im November oder Dezember. Und gerade in dieser Jahreszeit ist sicher ein lokaler Guide sicher mehr als empfehlenswert.

        Die Frage, die sich mir stellt ist, da ich höchstwahrscheinlich alleine dorthin fliegen werde, ob Ausflüge in der Winterzeit mangels Masse an Mitreisenden erst gar nicht stattfinden oder wenn doch dann zu teuer für einen werden. Selbst im 17.000 Einwohner großen Akureyri werden zwar viele tolle Ausflüge in der Winterzeit angeboten, aber leider finden viele einfach gar nicht erst statt mangels Teilnehmer. Ich muß mir das alles so ab Juli mal in Ruhe überlegen.

        Dir noch einen schönen Nachmittag. Viele Grüße Winfried

      • Hallo Winfried, bei Ronni finden die Touren natürlich auch ab einem einzigen Teilnehmer statt, aber so eine ganz private Tour hat einfach ihren Preis. Bekunde vielleicht einmal locker dein Interesse unter ronnihauks@simnet.is Manchmal kommen für einen Zeitraum mehrere Interessenten aus den unterschiedlichsten Winkeln der Welt zusammen und Ronni packt sie – nach Absprache – in eine Tour, so dass der Preis pro Person ganz attraktiv wird. Nur so als Tipp! Ich werde mich jetz in ein paar Kochbücher vergraben : ) Bis bald, sonnige Grüße, Jutta

  3. Hallo Jutta,

    immer wenn ich deine Island Anekdoten lese, fang ich an von meiner nächsten Island-Reise zu träumen.

    Vor allem musste ich bei dem Teil mit den skandinavischen Bräuchen und dem Schuheausziehen schmunzeln. Da musste ich direkt an meinen ersten Islandbesuch zurückdenken :)

    Liebe Grüße
    Christian

    • Hallo Christian, so soll es sein: Inspiration für die nächste Reise! Ich finde ja, dass das Schuhe ausziehen eine Nettigkeit ist, aber auch ziemlich gesellig. Das hat so etwas Intimes. Nun ja, wenn da nicht gerade jemand in durchlöcherten Socken herumspaziert : ) Es gibt so viele nette Sitten und Gebräche – nicht nur im Nordern – die ich liebend gerne adoptieren würde. Manchmal tue ich es auch. Nicht immer mit nachhaltigem Erfolg, aber hier und da bleib etwas im Alltag hängen. Lieben Dank, hab ein schönes Wochenende! Jutta

  4. Halló hæ, elska Jutta!
    Deine Bilder sind wieder umwerfend!
    Der Riesen*fisch* äußerst beeindruckend….und der kleine Kipplaster ist ein Unimog :)
    ach….was wär‘ ich so gern wieder auf DER Insel….der Zipfel zwischen Vík ý Mýrdal und Berufsfjörður fehlt noch auf unserer Tour…
    Ganz liebe Grüße, bless ♥
    Gabi

    • Liebe Gabi, herzlichen Dank! Und ausgerechnet den Riesenfisch hat Ronni vor die Linse bekommen – ich hatte nur die kleinen Monster! Danke für den Hinweis auf den Unimog: Das Gefährt kam mir auch so bekannt vor :) Wünsche dir ein ganz fabelhaftes Wochenende, liebe Grüße, Jutta

  5. Vielen Dank für den Beitrag. Das Wetter ist ja bombastisch. Toll!!! Deine Zeilen sind mal wieder sehr bildlich und Du bringst eine einzigartige Stimmung rüber. Die grandiosen Fotos illustrieren alles in perfekter Weise. Hach ja, jetzt hat meine Islandsehnsucht wieder Futter bekommen!
    Liebe Grüße. ;)

    • Guten Morgen und lieben Dank für das Kompliment! Mit dem Wetter hatte ich auf der letzten Reise wirklich großes Glück. Ich dachte mir, dass auch ein Ausflug in den isländischen Arbeitsalltag einmal interessant sein könnte. Auf einer Insel spielen das Meer, die Fischerei & Co. natürlich eine große Rolle : ) Liebe Grüße, Jutta

  6. Ach herrje, dieser aufgehängte Fisch / Monster ist ja riesig. Mir sind die Fische ja viel lieber lebendig und im Meer…
    Die bunten Wörter auf dem Asphalt machen was her. Würden sich gut als Bild an der Wand machen; natürlich als Foto und nicht in echt. ;)

    • Hi Christine, ja, ich musste da auch schlucken. Ich esse ja gerne Fisch, aber mit dem frischen Fang auf Tuchfühlung gehen ist nicht so ganz meine Sache. Im Fischmarkt war es heftig, als Þórólfur immer wieder mit einem Haken in die Fischleiber gehauen hat, um ein Exemplar hoch zu halten. Die kleine Hafenbehörde ist gut gepflegt und die Idee mit dem Straßen-Graffiti total schön. Im Frühjahr werden sogar Segel rund ums Hafenbecken aufgestellt, um es aufzuhübschen, im Sommer wird ein mehrtägiges „Hummerfestival“ veranstaltet. In Höfn wurde erstmalig in island Hummer kommerziell gefischt und die kleine Stadt gilt auch heute noch als „Hummerhochburg“. Liebe Grüße, Jutta

  7. Ich musste lachen, als Du die Story mit den Schuhen erzählt hast. Im Osten (wo ich aufgewachsen bin) wäre auch niemand anderen Leuten mit dreckigen Schuhen in die Wohnung getrampelt. Als ich dann in den Westen kam, haben mich alle ganz komisch angesehen, als ich automatisch an jeder Wohnungstür aus den Schuhen sprang…

    Wirklich imposante Monster, die dort gefangen werden. Ich wusste nicht, dass „so etwas“ gefischt (und vermutlich gegessen) wird. In Bezug auf Fischfang ist Island glaube ich sehr umsichtig. Meine mich zu erinnern, dass dort sehr strikt auf Einhaltung der Fangquoten und einen möglichst nachhaltigen Umgang mit dem Meer geachtet wird.

    Liebe Grüße, Beatrice

    • Hallo Beatrice, wenn man sich das Wetter draußen ansieht, glaube ich, dass so manch einer ein Paar „Gästepantoffeln“ herausstellt! Von Kindern wird ja auch erwartet, dass sie in der Diele ihre Schuhe ausziehen … ist zumindest hier so. Ich selbst laufe auch oft in Pantoffeln durchs Haus. Eigentlich eine Nettigkeit und ich habe schon oft überlegt, ob ich diese „Gästepantoffeln“ nicht einfach einführen soll! Mal sehen.
      Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Isländer im Allgemeinen sehr bewusst mit ihren Ressourcen umgehen. Wenn dann allerdings jemand mit einem Haken den Fisch aus dem Eis hievt, ist das schon komisch. Aber gut, der Fisch ist tot und ich esse ja auch Fisch… Ein großes Thema ist der Walfang, der immer wieder für eine Saison legalisiert wird. Traditionell gehört der Wal in Island auf die Speisekarte und wird (trotz vieler gegenteiliger Medienberichte) durchaus in den ländlichen Gegenden, vor allem von der älteren Generation gegessen. Sicher eine aussterbende Tradition. Die „Monster“ im Fischmarkt hatten es in sich: Dieser dicke, graue, schlangenartige hatte zentimeterlange Zähne, dick wie ein Kugelschreiber. Da wundert es nicht, dass Menschen früher tatsächlich an Seeungeheuer glaubten, wenn regelmäßig so etwas Hässliches in die Fischernetze geriet! „Skáta“ – Rochen, der kleine flache in der Fotogalerie – wird in Island traditionell zu Weihnachten zubereitet. Dabei entwickelt sich ein derart übler Geruch, dass in der Regel eine Kochstelle in der Garage oder im Freien aufgebaut wird. Es heißt, eine der wenigen Gelegenheiten, zu denen ausschließlich Männer am Kochtopf stehen! Sonnige Grüße, freue mich auf Mittwoch! Jutta

    • Hallo Sven, das ist ein Heilbutt! Das Foto wurde einige Wochen vor meinem Besuch von meinem Freund Ronni aufgenommen. Meine „Monster“ waren ja wesentlich kleiner (und in der Halle ohne Stativ sind die Fotos auch leider nicht gelungen…), dafür hatten sie fürchterliche Zähne. Schöne Grüße, Jutta

Heraus mit der Sprache! Ich sehe es wie Karl Popper: "Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab."

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