Goa war gestern [Niederlande]

For-rest – Glamping zwischen Flamingos und Weidevieh
Wenn das Leben Kopf steht, gestrandete Weltreisende und hippe Vagabunden Alternativen zu Goa und Ibiza suchen, liegt das Gute neuerdings – und hoffentlich bleibend! – ganz nah. Im niederländischen Rekken nämlich, nur einen Steinwurf entfernt vom Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn, das mit seinen rosaroten Flamingos per se schon sehr exotisch ist.

Tipis und Jurten im Achterhoek
Ein Pop-up-Glamping auf der grünen Wiese. Pop-up, also temporär. Weiterlesen

Schmachtend am Stammtisch [Schwarzwald]

Landidyll im Glottertal
Ob tatsächlich so erzählt oder von mir in blühender Fantasie ausgemalt, lässt sich nach einem langen Abend bei samtigen Weinen und herbem Zibärtle nicht mehr mit Gewissheit sagen. Auch der Kontext ist nicht wirklich klar, doch das Bild, das sich da in meinen Kopf geschlichen hat, gefällt und bleibt: „Schmachtend am Stammtisch“.
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Wiesen und Schafe wie Sand am Meer [Texel]

„Die Niederlande im Kleinen“, so sagt man über Texel. Die Insel besitzt Nordseeküste und Wattenmeer, Salzwiesen und Polder, Wald und Dünen. Außerdem einen Leuchtturm und hübsche Backsteinarchitektur, 14.000 Schafe und und nicht ganz so viele Einwohner … Ach ja, und Strandräuber – aber die lassen sich nicht gerne zählen … Weiterlesen

Der Käse verrät die Milch [Vaud, Schweiz]

In den Waadtländer Alpen
Im Frühjahr habe die Milch mehr Wasser, im Herbst mehr Trockenmasse, so Thérèse Morier. Milch ist essentiell fürs Handwerk der Moriers. Und die liefern ihnen derzeit 26 Kühe, die sich von Mai bis Oktober auf den Almen ihres Chalets La Cluse an saftigem Weidegras und Alpenkräutern gütlich tun.
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Wie geht gutes Leben?* [Steiermark]

Zimmer frei!
Gutes Leben … Ja, wie geht das eigentlich? Während mancher für (s)ein „gutes Leben“ Überfluss braucht und von einem Superlativ zum nächsten rauscht, sind es für andere die kleinen Dinge. Das Unscheinbare, Leise. Ich gehöre zu Letzteren. Ich mag das Unaufdringliche, Schönheit im Detail, die sich vielleicht erst auf den zweiten oder dritten Blick erschließt. Ob von der Natur geschaffen oder von Menschenhand ist dabei ganz gleich: Die Umgebung muss mir ein gutes Gefühl geben. Das ist wichtig und auf jeden Fall ein guter Einstieg in „gutes Leben“. Glaube ich. In China heißt es übrigens, das Leise habe eine starke Stimme. Weiterlesen

Oh, Vienna! [Wien]

Vom Altstadt Vienna durch den siebten Wiener Bezirk – ein Streifzug
Wer im siebten Wiener Bezirk lebt, will dort nicht mehr weg. Angesagt, eigenwillig, ein Dorf mitten in der Stadt. Hier hat sich eine kreative Szene ausgebreitet, für die man auch gerne einen Blick in die Durchhäuser und Innenhöfe wagen darf. Denn dort verbirgt sich hinter manch unscheinbarer Fassade Großes.

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I | am | sterdam [Amsterdam]

„But words are water in Amsterdam, they flood your ears …“ Jessie Burton
Passé, aus, vorbei: Das ikonische Streetsign hinterm Rijksmuseum in Amsterdam ist Geschichte. Angeklagt, verurteilt, am 3. Dezember 2018 demontiert.

Doch warum eigentlich? Schließlich gehörten die zehn Lettern zu den beliebtesten Fotospots der niederländischen Hauptstadt. Ein Magnet für Besucher. Doch genau das wurde zu einem Problem. Das Iamsterdam-Sign fördere Massentourismus und signalisiere falsche Werte, so die Kritik. Bis zu 6000 Besucher waren es zuletzt, die sich hier täglich um den besten Platz fürs Selfie drängelten. Klick und weg.

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Die glückselige Insel [Madeira]

“She was a wild one, but some of us need the storm to feel safe.” Atticus

Ob wir es an diesem Tag noch auf die Insel schaffen werden, bleibt ungewiss. Der Flugverkehr zwischen dem portugiesischen Festland und Madeira wird ausgesetzt. Schuld daran ist der Wind. Er, der dort draußen auf dem Atlantik so viel rauer weht und nur selten innehält. Als Passat streift er das Eiland mit einer beruhigenden Verlässlichkeit. Ein Umstand, der Segelschiffen seit Entdeckung der „neuen Welt“ eine zügige Überquerung des Ozeans ermöglicht. Doch heute sind die Winde zu einem echten Sturm herangewachsen und an eine zügige Weiterreise ist zunächst nicht zu denken. Wir sitzen fest in Lissabon.

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Im Bärental [Trentino]

“How glorious the greeting the sun gives the mountains!“ John Muir

Unter mir ein blaugraues Meer, aufgewühlt, mit weißen Kronen. Ohne Anfang, ohne Ende. Am Horizont verschmilzt es mit dem Blau des Himmels. Meine Augen vermögen das eine nicht vom anderen zu unterscheiden. Doch was ich durchs kleine Kabinenfenster beobachte, ist nicht der Ozean. Vielmehr sind es die Alpen. Ein steinernes Meer, die gezackten Gipfel umspielt vom Dunst. Karg, kühl, abweisend. Dass an den südlichen Hängen der Herbst gerade sein goldenes Blätterkleid über die Landschaft gelegt haben soll, kann ich mir noch nicht so recht vorstellen. Weiterlesen

Entzückender Wegweiser durchs Museum: Mops Anna, Figur aus einer Rokoko-Gruppe

Weißes Gold – Museum Schloss Fürstenberg [Niedersachsen]

“Alles vollkommen in seiner Art muss über seine Art hinausgehen.” Johann Wolfgang von Goethe

Nur wenig mehr als 1000 Einwohner zählt der Ort am Rande des Sollings mit dem schönen Blick auf die Weser, die hier in großzügigen Schleifen eine Grenze zwischen Westfalen und Niedersachsen zieht. In der Ebene die Flussauen, auf der Anhöhe ein Flickenteppich aus Äckern und Wiesen. Die Landschaft wirkt an diesem Herbsttag wie getuscht. Firmenschilder aus Porzellan - bien sûr! Weiterlesen